Auszug aus der Internetseite von T-online vom 1. Dezember

Philippinen - Viele Tote nach Tropensturm

Der verheerende Tropensturm auf den Philippinen hat möglicherweise mehr als 700 Menschen das Leben gekostet. Nach offiziellen Angaben von Mittwoch kamen in den Schlammfluten und eingestürzten Häusern bislang mindestens 447 Menschen ums Leben, 300 gelten als vermisst. Allein in der Provinz Quezon auf der Hauptinsel Luzon rissen Erdrutsche und Überflutungen 399 Bewohner in den Tod. Der Nationale Rat für Katastrophenkoordinierung berichtete von weiteren 48 Opfern der verheerenden Unwetter in weiteren Provinzen.

Unterdessen steuerte ein neuer Taifun mit Böen mit Spitzenwerten von bis zu 210 Kilometern pro Stunde auf die Philippinen zu. Der Wirbelsturm bedrohe erneut die bereits heimgesuchten Regionen des Inselstaats, hieß es. Meteorologen forderten die Bewohner auf, sich auf den Taifun "Nanmadol" (red: bzw. Yoyong) vorzubereiten, der an diesem Freitag die Philippinen erreichen soll.

In der Provinz Quezon mussten Soldaten und Rettungskräfte mehrere Kilometer zu Fuß laufen, um die Küstenstadt Real zu erreichen. Dort starben bislang mindestens 291 Menschen, 150 werden noch vermisst. In den Städten General Nakar und Infanta war das Schicksal von 100 beziehungsweise 50 Bewohnern ungeklärt.

Präsidentin: Abholzung eines der schlimmsten Verbrechen
Die philippinische Präsidentin Gloria Macapagal Arroyo sagte wegen des schlechten Wetters einen Besuch in Quezon ab. Sie forderte einen stärkeren Kampf gegen illegalen Holzeinschlag, der für die katastrophalen Auswirkungen der Regenfälle verantwortlich gemacht wird. "Illegale Abholzung muss als eines der schlimmsten Verbrechen gegen unser Volk behandelt werden", sagte Arroyo. Die Präsidentin forderte zu Umweltschutz und Aufforstung auf.

Anzeichen eines Klimawandels
Abholzung, hoher Siedlungsdruck und ungewöhnlich starker Regen verursachten nach Ansicht des Klima-Experten Karsten Smid die verheerenden Unwetterfolgen auf den Philippinen. Die heftigen und lang anhaltenden Regenfälle der vergangenen Tage sind Anzeichen des Klimawandels, sagte Smid von der Umweltschutzorganisation Greenpeace am Mittwoch.